Quer durch Rumänien

kloster voronet
kloster voronet

Auf dem Plan stand nun eine Wanderung auf dem Gebirgskamm des Craiului-Gebirges nahe Brasov. Über einen anspruchsvollen - und wie später erfahren, der erste gesteckte Weg Rumäniens - geht es rasch über 2000m. Auf dem Gipfel des "La Om" treffen wir eine 4-köpfige rumänische Männer-wanderrunde. Auf der weiteren Wanderungen ergeben sich nette Gespräche mit diesen über Land, Leute und Europa. Eine wundervolle Wanderung auf dem Gebirgskamm folgt. Allerdings nichts für Leute mit Höhenangst. Wir wandern an diesem Tage insgesamt 11h und 2000 Höhenmeter aufwärts. Es hat sich gelohnt. Auch Berta erweitert sein Profilbilderbuch. Die Wandercrew mit rumänischer Flagge im Vordergrund. Der Wildcampingplatz am Fuße des Berges entpuppt sich als reinster Zoo. Auch der Gestank fehlte nicht. Schweine reiben sich am Hinterrad des Busses, Kühe hinterlassen ihr bestes auf der "Terasse" und Schaafe bimmeln vorbei und schauen kurz beim vorbeilaufen am Bus hinauf zum beklebten Fahrzeug. Das Gras scheint aber schnell wichtiger zu sein.

Rumänische Gastfreundschaft zeigt sich mal wieder bei den Nachbarn. Ohne mit ihnen zuvor einen Ton gewechselt zu haben, bringt man uns Traditionelles vorbei. Vor -und Hauptspeise versteht sich.

Lucas´s Vater kommt uns ab Bukarest für 10 Tage besuchen. Wir unternehmen gleich eine Stadtrundtour, geführt von einem Einheimischen. Alle Highlights werden abgeklappert. Eine Führung durch das zweit größte Gebäude der Welt nehmen wir war - ja dieses steht in Rumänien. Der Präsidentenpalast. 2km-Führung erwartet uns. 2% des Gesamtgebäudes hätten wir dabei gesehen, sagt man uns. Überwältigende Marmorräume mit unglaublichem Volumen, rießige Teppiche...

Eine kleine Firmenvorstellung vom Geschäftsführer von Uni-recycling nehmen wir auch mit. Nicht nur die Großstadt überrascht uns mit seinem unglaublichen Trubel und seiner Schnelligkeit in jeglicher Hinsicht, sondern auch der Sprung von Stadt zu Land. Während uns in Bukarest ein Leben wie in unseren Breiten begegnet, sieht es unmittelbar beim Überfahren der Stadtgrenze anders aus. Der Pferdekarren schleicht wieder über die Straße, der Bauer geht mit seiner Kuh spazieren oder das Kind holt Wasser aus dem Ortsbrunnen.

Wir besichtigen das Schloss Peles und Kloster in Sinaia. Beides noch echte europäische Schätze, die man sehen muss. Eintrittspreise wie bei allen Sehenswürdigkeiten auf geringem 1-2€ Niveau.

Ein kleiner Schwenk: An einem unserer Stellplätze am Fluss fliegt an uns überraschend ein motorisierte 2-Mann Schirmflieger vorbei. So nah an uns, dass man die Augenfarbe der Flieger erkennen könnte. So knapp über den Fluss, dass der Fahrtwind Kabbelwellen auf dem Wasser schmeißt. Ein Glück hat Lucas die Kamera parat. Da reichte das Weitwinkelobjektiv ;-)

Kronstadt oder auch Brasov wird besichtigt. "Deutsche Geschichte". So schön sehen Städte aus ohne Kriegsgeschichte.

Das Offroad-Paradies Rumänien wollten auch wir kennenlernen. Gut ausgesuchte Touren eines "Followers" fahren wir ab. Abgelegene Dörfer und tolle Flusstäler durchfahren wir auf holprigen Pisten. Der Syncro macht dies bravourös. Bis auf diese eine Stelle...hoch zum Lacul Vulturilor wollten wir. Die Straße aber nicht. Wir versuchen die schwierige Passage. Der Motor bricht uns das Genack. Zu schwach um aus einer tiefen Furte am Steilhang rauszukommen. Als Berta in eine starke Schräglage kommt und der rechte Vorderreifen in Schwindelerregender Höhe baumelt geben wir auf und versuchen umzukehren. Nicht leicht bei starker Steigung und tiefen Löchern. Zwei Jeeps helfen uns ein wenig beim graben und bringen uns heil wieder ins Tal. Vorbei am Siriu-Stausee erreichen wir den Vulcani Noroiosi. Einer von wenigen Schlammvulkanen Europas. Beeindruckend blubbert es aus den Löchern der kleinen Schlammhügelchen. Gleich an zwei Orten in umittelbarer Nähe passiert dies dort. Schade nur, dass man uns für jeden Ort einzeln abkassiert. Noch unglücklicher, dass man uns hier in der Wildnis Parkgebühr aus der Tasche zieht und uns zum Vulkan hochlaufen lässt, an dem wir verrückter weise noch einen Parkplatz finden, der kostenlos ist. Wir haben nicht nur hier das Gefühl, dass unser Geld immer an den falschen gelangt. Oft werden wir unwissend oder oft aufgrund schlechter Sprachkenntnis über den Tisch gezogen. Handykarten bzw Tarife werden nur zum Teil aktiviert. Waschanlagen kosten auf einmal mehr als abgemacht. Geld wird ohne Rückgeld entgegengenommen. Man spricht dann immer ganz schnell kein Englisch oder Deutsch mehr. War es nicht einmal alles Deutsch hier in Siebenbürgen?

Genug beschwert. So ist es nunmal als Ausländer. Die beeindruckenden und einmaligen Erlebnisse in diesem Land schmälert es nur sehr gering. Wir sind und bleiben positiv überrascht. Auch die noch bewohnte Burgfestungs-stadt Sighisoara macht letzteres mit uns. Noch gut erhaltene - ja so kann man es sagen - deutsche Geschichte dürfen wir hier erleben. Welcher Deutsche mag dies wohl wissen? Merkwürdiges Gefühl über den alten Friedhof des Burgberges mit deutschen Inschriften auf Grabsteinen zu laufen.

Wer wusste, dass es in Rumänien Living Fires gibt? Focul Viu in Terca. Allerdings muss man sich dorthin über eine lange Schotterpiste mit dem Auto quälen und anschließend noch den Fußmarsch zu den Feuern aufnehmen. Wer es trotz gänzlich fehlender Schilder geschafft hat sich mit Hilfe von Openstreet-karten und Einheimischen sich zu den Feuern zu navigieren, wird aus mancher Hinsicht nur ausreichend belohnt. nur 3-4 kleinere Flammen erwarten einen die seit Ewigkeiten aufgrund austretender Gase brennen. Aber: findet man dieses Phänomen nochmals in Europa? Wir wissen es nicht. Ohne Tipps von Rumänen wären wir sicher nicht an diesen Ort gefahren.

Zu den Moldauklöstern wählen wir die Strecke über den Lacul Rosu. Rot ist der See irgendwie nicht, aber leicht mystisch wie man diesem nachsagt, ist er schon.

Auf dem Weg endtecken wir ein Schild "Salina Praid". Wir halten an und lassen uns von einem art Schulbus in die Saline fahren. Noch wundern wir uns über Schulkinder, die mit Rucksack im Bus stehen. Ob wir in den richtigen Bus eingestiegen sind? Doch, er fährt uns in einen der größten Salzstöcke Europas. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit rast der Busfahrer durch den engen dunklen Tunnel. Man schmeißt uns an einer Bushalte raus. Wir sind überwältigt. Rießige Räume, in denen das reinste Freizeitparadies für Kinder ist. Kuriose Dinge wie Federballspieler, eine Kirche mit regelmäßigen Gottesdiensten, ein 3D-Kino, Restaurants etc.. erwarten uns. Scheinbar DER Ort für die Einheimischen, um vor der Hitze zu fliehen. Ein kleines Museum mit geschichtlichem Hintergrund findet man hier aber auch ;-)

Ein längeres Verweilen am Stausee Izvorul Muntelui und dem Nationlpark Ceahlau ist aus Zeitgründen nicht drinnen. Auch wenn es uns hier sehr schön erscheint. Die Moldauklöster sind nunmal einmalig in Europa und ein Muss. Das Kloster Neamt, Agapia, Humor und Voronet besichtigen wir. Jedes sticht anders heraus und glänzt. Danke an Reiseführer und Tipps von Rumänen. Die wohl vier sehenswertesten. Bilder haben wir reichlich geschossen, um sich selbst zu überzeugen. Auf dem Weg zum Flughafen in Cluji genießen wir, wie des öfteren, die güntigten Restaurants an den Schnellstraßen. Ein noch dazu gutes Schnitzel mit Pommes kann man hier für 3€ bekommen.

Nun heißt es fliegender Wechsel am Flughafen. Lucas´s Vater geht und die Schwester kommt für eine Weile vorbei, um den Osten Europas mit zu erkunden.

 

Planned next was a hike on the mountain ridge of the Craiului mountains near Brasov. Via a demanding distance  – as we figured, the first marked in Romania – we entered the 2000 m. At the peak of  ‚La Om’ we meet a romanian group of four men hiking. On the way, nice conversations took place about the country, the people and Europe. A beautiful walk upon the ridge followed. Not to be recommended for people who are afraid of heights. That day we walked 11 hours and a height of 2000 metres. It was worth it. Also Berta added to her profil picture-book. The hikers holding a romanian flag in the foreground. The campsite in the wild turned out to be quite a zoo including the smell. Pigs rubbed themselves against the wheels, cows left ‚stuff’ on our ‚terrace’ and sheep jingled past and look up the bus admiring the plastered vehicle. But at the end the grass is more important.

Romanian hospitality is revealed once again by our neighbors. Without having talked to them before they come over bringing us traditionals foods, Starter and main course of course.

Lucas’ father joins us in Bukarest staying for 10 days. We then took him to a city trip led by a local. We trudged round all the sights. We also take part on a tour throught the second biggest building in the world . yes, it’s located in Romania. The presidential palace. We take a 2 km tour only covering 2% of the whole building, as they told us. Stunning marble halls with an unbelievable volume, huge carpets...

We also pick up on a company indroduction of uni-recycling. Not only the city surprised us with its speed and tumult but also the transition from city to countryside. While in Bucharest we faced a life similar to the one we are used to, driving over to the countrysite this picture immediately changes. A horse cart creeping the streets, a farmer going for a walk with his cow and a child picking up water from the local well.

We visit the castle Peles and the monastery in Sinaia. Both real european treasures one has to see. Admission charges as usual on a low 1-2 € basis.

On a short note: At one of our parking spaces by the river a motorized, 2-men paraglider surprised us flying past us. As close as to recognize the colors of their eyes and as close over the river as the airflow causes small waves on the water. Fortunately Lucas had the camera on hand. The wide-angle lens was enough here.;-)

Kronstadt or Brasov is visited. ‚German history’. That is how beautiful cities without war history look like.

We also wanted to get to know the off-road paradise Romania. We drive a well chosen tour recommended by a follower. On bumpy roads we go through remote villages and terrific river valleys.

The syncro masters the tour brilliantly. Except at one point. We wanted to go up to the Lacul Vulturilor. We tried to go up a difficult passage but the engine cut us off. Too weak to get out of a rut at a steep slope.

When Berta came in a tilted position and the right front tire dangled in heady heights we decided to turn around. Not that easy due to the slopes and deep holes. Two jeeps help us a bit and accompany us back down to the valley. Past the siriu reservoir we reach Vulcani Noroiosi. On of the few mud volcanos in Europe. It’s bubbling impressively from the wholes of the small mud hill. There are two such places next to each other. Unfortunately we had to pay twice. Unluckily we have to pay a parking fee in the midst of the wildernis making us walk up to the volcano where we find a free parking spot. Not only here we have the feeling that our money ends up in the wrong hands. A lot of times due to a lack of knowledge and language skills we get ripped off. SIM cards or rates are only partly activated. The car wash is more expensive than agreed on. Money is took withouth giving change. Suddenly they don’t speek english or german anymore. Wasn’t it all german here in Transylvania?

Enough of the complaining. That’s just the way it is as a foreigner. It detracts from the impressive and unique experiences in this country only very little. We are and stay positively surprised. Also the still inhabited castel fortress Sighisoara surprises us. We experience a well-preserved part of german history – you could say. Which german knows about this? It is a weird feeling to walk the cemetery of the castle where the gravestones have german inscriptions.

Who knew there were Living Fires in Romania? Focul Viu in Terca. On the way there you have to torture the car along a long bumpy road and then going by foot. Who makes it there despite the completely missing signposts only with the help of openstreet-maps and the help of locals isn’t really rewarded. Only 3-4 flames expect us which burned ther for ever due to leaking gas. But: Can you find this phenomenon somewhere else in Europe? We don’t know. Without the hints of some Romanians we wouldn’t have gone to this place.

Heading to the Moldova monasteries we chose the way through Lacul Rosu. The lake isn’t red but seems a bit mystic, as they say about it.

On our way we discover a sign saying ‚Salina Praid’. We stop over and drive up to the saline in some kind of a school bus. We are surprised that there are so many schoolchildren with backpacks. Are we in the right bus? But yes, it takes us to europes biggest salt dome. With unbelievable speed the driver races through a dark tunnel. We are thrown out at a bus stop. We are overwhelmed. Huge halls, the purest leisure paradise for children. Peculiar things like badminton players, a church holding regular service, a 3D cinema, restaurants etc. Obviously THE place for locals to escape the heat. Not to forget about a little museum offering historical insight.

We can’t stay longer at the reservoir Izvorul Muntelui and the national park Ceahlau for time reasons. Though it seemed to be a nice place. The Moldova closters are unique in Europe and a must-see. We visit the cloisters Neamt, Agapia, Humor and Voronet. Each one unique. Thanks to travel guides and tips from locals. We shot a lot of pictures so everyone can see it for themselves. On our way to the airport in Cluji we enjoy – as often before – the cheap restaurants along the highways. Here you get a good Schnitzel with friese for just 3€. At the airport it’s a flying change. Lucas’ father leaves and his sister arrives to stay a while and discover the east of Europe.

 

-translation by lisa-