Mit Blick zurück auf Albanien am Ohridsee sitzend, schreiben wir nun den zweiten Bericht von unseren aufregenden Tagen in Albanien.
Nächstes Besichtigungsziel sollte die alte steinernde Mesi-Brücke sein östlich von Shkodhra. Über Gebirgsstrassen sollte die Route weitergehen in Richtung nördliches Ende der Drin-Schlucht bei Kukkes. Über eine auf der Karte angebliche Abkürzung wollten wir dieses Tagesziel schneller erreichen. Doch wie so oft in Albanien sind die Straßenverhätlnisse so schlecht und zugleich falsch in der Karte eingezeichnet. Über kurzeitig sehr enge Geröllpisten, schleichen wir an kleinen Abhängen mit dem Bulli vorbei und versuchen so wenig Kratzer wie möglich an die Seitenflanken des Busses zu zaubern. Wir passieren ein Armenviertel, wo uns Anwohner italienischer Herkunft freundilch begrüßen. Wir verschenken Dinge wie Seife, Lollis oder anderen Süßkram und dürfen nach kurzen Gesprächen weiterfahren und erreichen die Asphaltstrasse in Richtung Kukkes. Angekommen im Tal des Flusses Drin, erwartete uns eine engere 53km lange Schotterpiste entlang der Schlucht mit schönen Ausblicken und abgelegenen Dörfern, in denen die Zeit scheinbar 40 Jahre stehen geblieben ist. Ein Dorfjunge erhält als Wegzoll einen kleinen Lolli und lässt ein Bild von sich und seinem Esel machen. Eine weitere Geröllpiste erwartete uns auf dem Weg nach Burrel. 8h Schotterpiste an einem Tag und nie über den 2. Gang hinaus, war vllt ein Grund, dass die vordere äußere Achsmanschette den Geist aufgab. An einem Wiesen-Stellplatz mit Blick aufs Tal, beglückte Steffen Abends einen Hirten mit kleinen Diashow der gemachten Bilder. Unglaublich faziniert von der Technik, die wir mit uns herumschleppen, vergas er fast seine Ziegen. In Burrel konnten wir eine Werkstatt finden die unser mitgenommenes Ersatzteil auf albanische Art und Weise einbaute. Während der Einbauzeit unterhielten wir uns mit der albanischen Jugend, welche uns tiefe Einblicke in die für uns oft fremd erscheinende Kultur gab. Danach fuhren wir nach Kruja, welches wir im nachhinein als sehr touristenfeindlichen Ort wahrnahmen. In der Ebene versuchten wir schnellstmöglich Tirana zu durchqueren. Hier wurde uns der Fahrstil der Alabaner, die „Einkaufsmeilen“ entlang der Straßen sowie -für einen Mitteleuropäer- abenteuerlichen Fortbewegungsmittel aufgezeigt. Beim Einkauf trafen wir das hobo-team (Offroadguides), welches uns aufschlussreiche Informationen über Albanien in einem Gespräch übermittelte. Über die ehemalige Stahlindustriestadt Elbasan ging es wiedereinmal über Schotterpisten nach Berat.
13:30 Uhr Mittags im anspruchsvollen Gelände: Klopfen vom Vorderachsgetriebe. Der Atem stockte. Ohne Allrad krochen wir in die nächste Ortschaft für eine Komplettwäsche, um überhaupt erstmal freie Sicht auf den Unterboden zu bekommen. Bei dieser wurden wir von der örtlichen Jugend mit Sätzen wie „Volkswagen, guuute Auto“ , „Germania gute Land“ oder „Nix Problema“ berieselt. Wir stellten glücklicherweise nur das Fehlen der Getriebehalterung fest, welche später provisorisch mit einer Eigenkonstruktion eines albanischen Kfz´lers geflickt wurde. Bezahlung: eine Seife.
Richtung Osum-Canyon trafen wir zwei Jungs aus dem schönen Innsbruck in ihrem Ford 100 T300. Nach kurzem Austausch der albanischen Eindrücke und glücklich darüber zu sein, nicht die einzigen im Lande zu sein, nächtigten wir am Fuße des Osum. Ein 34-jähriger Einheimischer zeigte Steffen einige Fotospots in der Umgebung, wofür wir ihm die Freude mit einem dt. Bier machten. Mit einer Polaroid und einem ausgedruckten Foto von Steffen und ihm, konnten wir ihn noch mehr verblüffen. Top informiert sei er auch, da er über den Kanal VOX über unser Land viel erfahren würde.
Entlang der schönen Osum-Schluchten, entdeckten wir eine traumhaft schöne Badestelle, wo wir es uns kurz mit einer Abkühlung gut gingen ließen.
Bei oft wechselnder Vegetation ging es über einen weiteren längeren Geröll-Pass in die Ebene von Permet. Entlang der griech. Grenze ging es über das noch sehr traditionell-orientiert Dorf Dardha an den Ohrid See.
Rückblickend sind wir beide unglaublich überrascht von diesem Land. Entgegen dt. Meinungen, lernten wir den Albaner als ein sehr freundlichen, hilfsbereiten und aufgeschlossenen Menschen kennen, welcher sich in seiner Kultur immer noch sehr verfestigt ist und es einem als Westeuropäer sehr schwer fällt, diese Mentalität schätzen zu lernen. Bis auf der mangelnder Umweltschutz, könnte sich der Deutsche einiges von der gelassenen Art und der Gastfreundschaft der Menschen abschauen. Drei Wörter, die wir aus dem Land mitnehmen: Lavash, Weed und Mercedes.
Albania – surprising us
Looking back at Albania we are sitting at the Lake Ohrid and are writing our second report about the exciting days we spent in Albania.
Our next stop to visit was supposed to be the stoney Mesi-bridge east from Shkodhra.
Passing mountain roads our route continued north of the Drin-gorge near Kukkes. We wanted to reach our goal quickly and found an alleged shortcut on a map. As often before in Albania the roads are poor and marked wrong in the maps. Passing narrow tracks we crawl along slopes and try to avoid scratches on the flanks of the bus. Driving through a rather poor district residents with italian heritage are greeting us kindly. We give them soap, lollipops and other sweets and may continue after a short time heading to Kukkes. Arriving in the valley of the river Drin we end up driving down a 53 km long and narrow track along a gorge providing a beautiful view and remote villages where time seems to stand still for 40 years. We give a lollipop to a boy as road toll and are allowed to take a picture of him with his donkey. Just another stony track leads us to Burrel. Eight hours graveled roads and never changing gear above the second might have caused the axle-collar to sputter out. On a meadow-site overviewing the valley Steffen pleased a shepherd with a slide-show of some of our pictures. Fascinated by the technology we are taking aling he almost forgot about his goats.
Later in Burrel we were able to find a garage that installed the worn-out spare part in albanian fashion. During the fitting we talked to the albanian youth giving us insight in their unfamiliar culture.
We then drove on to Kruja, which turned out to be rather hostile towards tourists. The quickest possible we tried to pass trough Tirana where the albanian driving style, the shopping mile and the adventurous means of locomotion where shown to us. During some shopping we meet the hobo-team (Offroadguides), who give us some instructive information about Albania. Crossing through Elbasan a city of former steel industry we continue our way over yet again graveled roads heading to Berat. 1.30 p.m. demanding terrain: knocking at the front axle transmission. A shocking moment. Without four-wheel drive we continue to the next village where we wash the bus to get sight of the subfloor. The local youth pleases us with phrases like „Volkswagen, guuute Auto“, „Germania gute Land“ and „Nix Problema“. Luckily all we discover is the lack of the transmission mounting which is fixed provisional by an albanian mechanic. Payment: a soap.
Heading to Osum-Canyon we meet two guys from beautiful Innsbruck driving a Ford 100 T300. After a short exchange of impressions and the happy feeling to know there are others traveling this country we spend the night at the foot of the Osum.
A 34-year old inhabitant is as kind to show Steffen some places around to take nice pictures. We thank him by giving him a bottle of german beer. By showing him a polaroid picture of him and Steffen he was even more surprised. He told us he was well informed about our country by watching VOX.
Along the beautiful Osum-gorge we discover a dreamlike bathing place where we enjoy a quick cooling. Passing ever changing vegetation we pass a long scree-pass in Permet. Along the greek border we pass the very traditional village Dardha to get to lake Ohrid.
Retrospective we are both very surprised by this country. In contrast to the opinion germans have we got to know the albanian as a very friendly, helpful and open person who is stable in his traditions and hard to understand and appreciate for the western european. Apart from the lacking environmentalism, germans could use some of the serenity and hospitality the albanians have. Three words we will remember from this country: Lavash, Weed and Mercedes.
-translation by lisa-