Am nächsten Morgen starten wir Richtung Jajce. Unser Weg führt uns über Schotterstraßen quer durch ein Niemandsland. Immer wieder bauen sich hinter der nächsten Lichtung weitere leere Täler auf. Das einzige Leben was uns in dieser Zeit begegnen soll, sind viele viele Schafe, die unter anderem auch mitten auf unserer „Straße“ verharren, ein Fuchs, der einsam durch sein Revier zieht, sowie ein, zwei Autos. Wir orientieren uns an den Größen der Straßen und der Namensähnlichkeit der mickrigen, zerfallenen Orte. Nach einer kurzen Besichtungstour und Nacht im Flusstal des Kajasportzentrums Sipovo, wird uns am Folgetag in Jajce mal wieder deutlich, wie arm das Land ist. Immer wieder begegnen wir sehr aufdringlichen Bettlern. Oft sind es die Kinder, die von den Eltern vorgeschickt werden. Die recht schöne Altstadt Jajce selbst können wir leider nicht wirklich genießen, denn es regnet sich immer mehr ein und das UNESCO Kulturerbe, die Kirchenkruft sowie die Festung, hat geschlossen. Also beschließen wir, nach einem Lebensmittelgroßeinkauf, weiter nach Sarajevo zu fahren. Bei Paticevo lassen wir es uns dann bei einer deftigen ländertypischen Fleischplatte mit Pommes so richtig gut gehen und schlafen direkt neben einem Schrottplatz, in der Hoffnung dort am kommenden Morgen unser gesuchtes Altteil zu ergattern. In der Früh fragen wie nach Teilen, jedoch hat der Schrottplatz diese nicht. Ein älterer Herr, der sehr gut deutsch spricht, begleitet uns allerdings in Kolonne 300m weiter zu einer Werkstatt. Diese verfügt über ein riesiges Teilelager, wo wir unseren Kupplungsgeberzylinder günstig neu erstehen können. Dieser wird dann auch gleich von den hilfsbereiten Mechanikern eingebaut. Nach viel verschütteter Flüssigkeit, dem Kauf günstiger Bremsflüssigkeit, einer neuen Kupplung und den 10 Euro Einbaukosten, fahren wir nach einem Foto mit den Mechanikern weiter nach Sarajevo in die Zivilisation – Nicht zu vergessen mit der Kenntnis, dass hier im Balkan deutsche Autoneuteile 50% billiger sind als in dem Land, wo sie hergestellt werden; Deutschland –
Die Großstadt Sarajevo zeigt sich im Altstadtbereich von ihrer schönen Seite und zeigt uns, wo die bosnische Jugend ihre Heimat hat. Über Konjic fahren wir, nachdem wir uns wieder aus dem dichten Verkehr in Sarajevo raus gekämpft haben, über eine Brücke über den See Jablanicko und eine gut ausgebaute Küstenstraße, die auf unseren Karten nicht existiert und treffen ein frisch verheiratetes Paar beim Mountenbiken. Er ist geborener Berliner. Jetzt lebt er als Grenzbeamter in Konjic und hat uns angeboten ihn gerne mal wieder dort besuchen zu kommen. Ein paar Kilometer weiter treffen wir in einem verschlafenen Ort dann auf zwei ältere Brüder, bei denen wir auch rasten werden. Wir kommen ins Gespräch und sitzen bis es dunkel wird mit Blick auf den See auf der Terrasse des Cafe´s. Sie geben uns Espressi aus und wir bekommen sogar die Toiletten bereitgestellt. Die ganze Familie buturovic Polje ist sehr freundlich und hilfsbereit zu uns. Ein weitere Besuch in naher Zukunft steht schon jetzt in unserem Urlaubsplaner.
In Mostar lernen wir eine sehr schöne, aber unglaublich touristisch geprägte Altstadt kennen. Typische gepflastere Gässchen, Höfe und natürlich die Brücke sind Highlights der Stadt. Ansonsten hat diese Stadt wenig zu bieten und ließ uns daher nur kurz dort verweilen. Über elend lange Pässe und kleinere Täler fahren wir noch an diesem Tag runter bis nach Neum, nachdem man uns an der kleineren Grenze nicht nach Kroatien ließ. Es sei nur provisorisch eingerichtete Grenze. In Neum versuchen wir uns an einer Baustelle- allerdings mit Meerblick und scheinbar ruhiger Lage - nieder zu lassen, doch im denkbar ungünstigsten Moment, nämlich während wir kochen, werden wir in einem unfreundlichen Ton von diesem angeblichen privaten Parkplatz weggeschickt. Die Freundlichkeit, die uns in Bosnien entgegnet wurde, scheint an der kroatischen Küste nicht bekannt zu sein. Mit noch heißem Öl in der Pfanne und kochendem Reis im Topf fahren wir ohne Zollkontrolle über die Grenze nach Dubrovnik und stellen uns direkt ans Wasser an einen Fischerstrand. An diesem Abend wird Steffen zum ersten Mal Muscheln mit Reis essen. Direkt nach dem Essen werden wir von einer sehr aufdringlichen Familie, betrunkener Vater, fahrender Sohn und weitere Kinder, in ihrer fast schon klassischen kroatischen Mercedes-Limousine sitzend, belästigt. Sie wollen Alkohol von uns und versuchen uns in ihr angebliches 3-Sterne-Appartement zu locken, was sich schon am Flyer als Flop herausstellte. Nachdem wir die Flucht ergriffen haben, nächtigen wir direkt neben einer alten Kapelle eines 3-Häuser-Ortes in einer kleineren Sackgasse mitten im Grünen. Da ist er auch schon: unser erster richtiger Sonnentag und wir fahren in Flip-Flops, Badehose und T-Shirt nach Dubrovnik in die sehr schöne Altstadt; ein Muss für Altstadt-Fans mit kroatischem Flair. Am Abend stellen wir uns mit Berta mit Blick aufs Meer an einen Hang nahe einer versteckten Garage/Bunker. Zurück zur Küstenstraße über die holprige Piste, übersät mit Gestrüpp und Felsen, geht es in das Autocamp bei Molunat. Hier genießen wir nun das klare Wasser einer netten ruhigen Bucht mit einem Stellplatz unter Olivenbäumen.
The next morning we head off in the direction of Jajce. We made our way over graveled roads cutting across no-man’s-land. Vacant valleys built up after every clearing over and over again. The only life we will meet during this time will be a lot of sheep, some of them pausing on our ‚road’, a fox wandering through his preserve as well as one ort wo vehicles. The different sizes of the roads and the similarity of the names of the different places help us to find our way around. After a short sightseeing-tour and a night spent in the river valley of Sipovo, on the following day spent in Jajce, it once again occurs to us how poor this country really is. Time and time againwe encouter obtrusive beggars. Often it’s kids sent ahead by their parents. We don’t really get to enjoy the quite beautiful historic city of Jajce due to the constant rain. Also we are not able to visit the UNESCO World Cultural Heritage, the crypt as well as the fortress, because it’s closed.
So we decide to head off to Sarajevo after completing some major grocery shopping. Near Pativeco we treat ourselves with a typical meat plate served with fries. We decide to sleep next to a junkyard hoping to find a replacement part, we have been searching for, the next morning. Unfortunately they don’t have the parts we were looking for.
An elderly man speaking good german escorts us to a garage just 300 m away. There they store a great amount of spare parts and we purchase coupling cylinder which is installed immediately by the helpful mechanics. After there was a lot of fluid spilled and brake fluid was purchased, a new coupling and 10 Euro for the installation and a photo taken together with the mechanics we continue our tour to Sarajevo back into civilization. Not forgetting to mention that here in the Balkans german auto parts are 50% cheaper than in the manifacturing country itself: Germany.
The historic city of Sarajevo shows us it’s most beautiful side and gives a hint at where the bosnian youth has their home.
After leaving the thick traffic in Sarajevo behind we continue via Konjic. Passing a bridge across the lake Jablanicko and a well built coastal road, not mentioned on our maps. There we meet a newlywed couple mountain-biking. He was born in Berlin now working as a border official in Konjic. He offerde us to come and visit him again.
In a sleepy little town a few kilometres away we meet two brothers, with whom we will take a rest. Engaged in a conversation we stay at a cafés terrace overlooking the lake until it gets dark. They treat us with espressos and they offer us to use the bathroom. The whole family Buturovic Polje is more than kind and willing to help. Another visit in the near future is marked in our calender already.
We get to know a beautiful but touristic historic city of Mostar. The typical robbled alleys, courtyards and bridges are the highlights of the city. Apart from that there is not much to see so we only stayed there short. The same day we cross long passes and small valleys on our way to Neum, after they denied us entry to Croatia at a small border station since it was just a temporary station. Arriving in Neum we settle at a building lot with ocean view, seemingly a quite place. At an inconvenient time, while cooking, we are sent away harshly from that allegedly private lot.
The kindness that was showed to us in Bosnia obviously doesn’t exist at the coast of Croatia. With the hot oil in the pan and boiling rice we continue our way to Dubrovnik without any further border control. There we settle next to the water at the shore.
This evening Steffen is going to try mussels with rice for the first time ever.
Right after our meal we are bothered by an intrusive family, drunken father, a son driving the classical croatian Mercedes sedan, and other children. They are asking us for alcohol and try to allure us with their alleged 3-Star apartment, which already looks cheap on the flyer they show us. After we fled successfully we stay the night in a blind end amidst green fields next to an old chapel of the 3-house village.
There it is: The first real sunny day and we are driving in Flip-Flops, bathers and t-shirt to the old city of Dubrovnik. A must see for every historic city fans with croatian flair. In the evening we settle Berta with ocean view on the hillside near a hidden garage/bunker.
Back on track across bumpy roads covered with scrub and rocks we make our way to a camp near Molunat. Here we enjoy the clear water of a nice and quite bay with a pitch under olive trees.
- translation by lisa -