Kleinere Schwierigkeiten

Mit einer längeren Tourplanung mit unseren unzähligen Reiseführern starten wir morgens in den Tag. Zuerst soll es noch ein Stück südlicher nach Drnis gehen. Dort starten wir die Offroadtour nach Svilaja. Unterwegs auf einer schnurgeraden Straße quer durch zahlreiche Felder, begegnen uns mehrere freche Kühe, die ohne mit der Wimper zu zucken einfach die Straße passieren. Nach zich Kilometern über holprige Steinpisten landen wir immer tiefer in einem Minengebiet und beschließen die Umkehr. Für das gangbar machen der Schaltung, Abendessen und Bilder bearbeiten suchen wir uns ein windstilles Plätzchen direkt neben einer Alm nahe des Gipfels Svilaja. Weil es noch hell ist beschließen wir direkt weiter nach Knin zu fahren um Wlan zu suchen. Nach langem Suchen, einem kurzen Einkauf bei Lidl und mittlerweile Nacht, parken wir direkt an ein paar Häusern, wo der einzig brauchbare Empfang für unser doch größeres Datenaufkommen ist. Hier werden wir auch die Nacht verbringen. Ausgeschlafen machen wir uns auf den Weg in das zerstörte Strmica, wo wir an diesem Tag die Grenze nach Bosnien passieren wollen. Unsere Pässe werden mehrfach gescannt, bis wir von der kroatischen Polizei durch gelassen werden. Allerdings verlangen die bosnischen Grenzbeamten von uns eine Grüne Karte, den Versicherungswisch, von dem wir bis dato nichts wussten (schon gar nicht, dass dieser wichtiger als ein Reisepass ist), welcher aber in Ländern wie Bosnien, Albanien, und auch in Mazedonien erforderlich ist. Also kehren wir um. Die nette, kroatische Polizistin weißt uns dann, nach unserer Problemschilderung, darauf hin, dass wir diese Grüne Karte an der Grenze Kemensko (Grenzübergang der Kategorie I) käuflich erwerben können. Ein weiterer Polizist verweist sogar auf deutsch darauf hin, dass dieser Erwerb auch mal in Knin möglich war. Nach diversen Telefonaten über Skype mit einem Versicherungsvertreter, um Verkaufsstellen der Grünen Karte zu erfahren, beschließen wir den Abstecher nach Split zu nehmen, da die Grenze sich dort in der Nähe befindet.

Kurz nach unserem Aufbruch erleiden wir fast einen Herzinfarkt. Bei Tempo 80 springt urplötzlich ein Hirtenhund vor unsere Berta und Lucas kann gerade so ausweichen. Über viele viele Kurven kommen wir Split immer näher, als uns plötzlich etwas entfernt der Straße ein paar, ich nenne sie an dieser Stelle mal Fahrzeuge, ins Auge stechen. Mitten auf einem Feld stehen diverse Bullis und auch Käfer. Der Sohn des Besitzers macht uns eine große Freude, als er uns alles zeigt. Wieder in der Zivilisation angekommen finden parken wir Berta und laufen in die Altstadt. Nach längerem Bummeln gönnen wir uns ein klasse Eis und essen Pizza an der recht touristenleeren Promenade. Mit zahlreichen geschossenen Bildern fahren wir Richtung Strand, um eine Dusche zu nehmen. Dies erweist sich jedoch als schwierigeres Unterfangen, denn dort stehen überall Autos mit einem gewissen Privatsphäreabstand. Was hier geschieht lassen wir einfach mal im Raum stehen. Also beschließen wir uns auf den nahe gelegen Parkplatz zu stellen und es morgens zu versuchen, allerdings wird dann die Dusche nicht im Betrieb sein. Gegen Mittag machen wir uns dann mit unseren zwei Laptops zu Fuß auf Wlan-Suche, um unsere Dropbox zu aktualisieren. Dabei passiert Steffen ein Missgeschick, denn er wird bald merken, dass er seinen kompletten Ordner mit Fotos dieser Reise gelöscht hat. Mit einem Recovery-Programm versuchen wir die Daten zurück zu holen. Es wird noch bis in die Abendstunden laufen. Den anschließenden Datensalat versuchen wir die nächsten Tage wieder in den Griff zu bekommen.

Gegen Abend sitzen wir wieder im Bus und fahren Richtung Kamensko, wo wir nach einem Berg, welchen wir mit 50 km/h hoch schleichen, mit einer Laserpistole gemessen, raus gewunken werden. Nach kurzem Smaltalk mit dem Polizeibeamten konnten wir uns darauf einigen nicht die 65 Euro Strafe für 11 km/h Überschreitung (ohne Tolleranz) zu zahlen. An der Grenze angekommen wurde uns dann die Grüne Karte von einem Beamten in einem provisorisch aufgestellten Kontainer auf einem Art Durchschlagspapier ausgestellt. Der Inhalt dieses „Versicherungsscheines“ beschränkt sich auf Nummernschild und Adresse. Nach intensiver Zolldurchleuchtung und der häufig gestellten Frage unseres Anliegens und dem „viel Glück“ wünschen der Beamten, konnten alle Türen wieder geschlossen werden und wir passierten endlich nach zweitem Anlauf die bosnische Grenze. Nach einer extrem stürmischen Nacht am Buško Jezero ging es weiter über die Livanjjsko Ebene, welche stark vom Krieg gezeichnet ist, Richtung Bosansco Grahovo. Unsere geplante Offroadtour nach Martin Brod musste bereits vor Beginn gecanselt werden, da uns ein Einheimischer unaufgefordert auf Deutsch darauf hinwies, dass die Route seit neustem über kroatisches Land führt, was bis dato nicht bekannt war. Zwei Täler weiter versuchen wir uns an der nächsten Tour von Vrtoce nach Drvar. Diese Tour endete leider nach 24 km auf 1400m in einer Sackgasse, weil dort der Räumdienst schlagartig seine Arbeit mit einer Schneewand auf dem Weg beendete. Mal wieder nahem wir einen vier stündigen Rückweg in Kauf und nächtigten in eisigen Höhe des Lunjevaca, bei starkem Eisregen. Tag darauf versuchen wir vergeblich über den größten deutschen Automobilclub uns die original Grüne Karte in den Süden Kroatiens zu schicken um in die folgenden Länder einzureisen. Auf Grund unserer Naivität ist der Club nicht gewillt uns den Ein-Euro-Brief an eine Postauffangstelle zu schicken. Auch unser Wunsch auf ein Ersatzteil konnte nicht nachgegangen werden. Denn wenn überhaupt müsste dies über eine vorgeschriebene Fachwerkstatt inklusive Einbau geschehen. Nicht einmal Lieferadresse konnte uns mitgeteilt werden für den eigenständigen Einkauf und Versand des Ersatzteils. Zu diesem Zeitpunkt wird uns bewusst, wie nett eigentlich das bosnische Volk hingegen der Deutschen ist. Wir werden immer wieder herzlich gegrüßt, bestaunt, fotografiert und angesprochen. Dank unserer Follower ist uns eine Möglichkeit des Versendens zum mindestens der Grüne Karte gesichert worden. Auch unser folgendes Vorhaben, die Offroad-Tour von Resanovci nach Preodac über das Jadovnik Gebirge scheiterte auf Grund von immer höher werdendem Schnee. An dieser Stelle half uns weder Wagenheber noch Schaufel. Somit fiel auch die anschließende Tour von Preodac über einen weiteren Pass nach Glamoc ins Wasser. Ein drittes Mal passierten wir Drvar und liesen uns an den Ursprungsquellen der Unac an einem See nieder.

 

After a long tour planing we started into the day. First we wanted to get a bit more south toward Drnis. From there, we figured we'd start the off-road-tour to Svilaja. On the way through numerous meadows we spotted a bunch of cows that casually crossed the road without raising an eyebrow. A while later we found ourselves deeper and deeper in the minefield and decided to turn around. We found a quiet spot next to an Alp where we were able to fix the gear shift, have dinner and edit pictures. Since it was still light we decided to move on to Knin to look for a wifi signal. After a long search and quick shopping trip at Lidl we parked right next to a few houses. It was the only useful signal for our huge data use.

This is also where we spent the night. Well rested, we went on our way to the destroyed Strmica where we wanted to pass the border to Bosnia that day. They checked and double checked our passes a few times till the Croatian police decided to let us pass. The hold-up was do to the Bosnian immigration officer wanting us to provide a “green card” and insurance paper, which we did not know were necessary in countries like Bosnia, Albania and Macedonia. Unfortunately we had to turn around. The nice croatian Policewoman told us we could buy the green card at the border Kemensko. Another policeman even told us how it was possible to enter Knin. After a number of phone calls through Skype, we were able to contact our insurance company to find out where to get this green card. We then decided to head over to Split which was very close to the border.

Right after our departure we almost had a heart attak. We were driving close to 80 km/h when a sheepdog jumped in front of Berta. Fortunatley, for us and the sheepdog, Lucas was able to swiftly manuver us around the four-legged hound. We were getting closer to Split when a few vehicles caught our eyes. Bulli's and Bugs in the middle of a field. When we pulled over to inquire what the story was, the son of the owner was so kind enough to show us give us a mini tour of the classic vehicles. After arriving at the civilisation again we parked Berta and walked into the historic downtown. After a little shopping we treated ourselves with some pizza at the promenade and topped if off with some delicious ice cream. With tons of pictures taken we drove to the beach to take a shower. This was harder than we expected because there were cars within a certain distance causing privacy issues. Ultimately what happend here... we'll just leave at that:) So we decided to park at the closest parking lot and try it again next morning. However, the shower ended up being out of order. Around noon we were looking for a wifi signal to update our dropbox.

In the process Steffen noticed that he accidently deleted all his pictures of this trip. With a recovery program we tried to save the files. Doing that took forever and we tried to fix the following jumble of data from the next day.

Later in the day we were back in the bus driving towards Kemnsko. After passing a mountain cruising at 50km/h we got pulled over by a policeman who measured our speed with a laser gun. After a little smalltalk we arranged not to pay the 65euro fee for driving 11km/h too fast. When we arrived at the border an officer made out our green card document. The substance of this certificate of insurance was limited to our address and license plate number. After a very intense customs check and the question of our visit, with a little good luck, we finally passed the Bosnian border. After a stormy night on the Buško Jezero we moved on over the Livanjjsko plane which was strongly affected by the war (Bosansco Grahovo). Unfortunalty, we had to cancel our planed off-road tour to Martin Brod after a local citizen pointed out to us that the route takes you over the Croatian territory.

Two valleys further we tried the next tour from Vrtoce to Drvar. Unfortunately this tour ended after 24km on a dead end because the snow ploughing service had stopped it's progress. Again, we accepted a four hour way back and spent the night in the icy height of Lunjevaca. The next day we tried to get the biggest German automobile club to send us the original green card to the south of Croatia to enter the following countries. Because of our simpleness the club would not send us a 1-euro-letter to a post office. Our request for a replacement part was also denied. At this moment we noticed how friendly the Bosnian people were compared to the Germans. We are constantly amazed by picturesque sights and delighted by friendly people to talk to. Our plan to pass the Jadovnik Mountain from Resanovci to Oreodac failed due to higher snow levels. Neither car jack or snow shovel helped at this point ultimately the following tour from Preodac to Glamoc fell through. We passed Drvar for the third time and settled down at the original spring of the Unac.

 

-translation by jessi-